Mikronährstofftherapie
Mikronährstoffe zur Immunstimulation | |
Zink zeigt Studien zufolge einen direkten Einfluss auf das Erkrankungsrisiko bzw. die Dauer und Intensität von Erkrankungen. Eine mangelhafte Zinkversorgung beeinträchtigt insbesondere die Bildung und die Aktivität der Phagozyten und der natürlichen Killerzellen. Es wird zudem vermutet, dass Zink die Bildung entzündungsfördernder Zytokine hemmt und dadurch auf das Infektionsgeschehen direkten Einfluss nimmt (Tagesdosis kurzfristig 60-90 mg). Das Antioxidans Selen nimmt ebenfalls eine wichtige Rolle in unserem Immunsystem ein. Als Bestandteil eines antioxidativem Schutzsystem bietet Selen Schutz vor oxidativem Stress, weswegen bei Virusinfektionen und der damit verbundenen erhöhte ROS (Reaktive Sauerstoffspezies)-Produktion auch der Bedarf an Selen erhöht ist. Des Weiteren steigert ein Selen-Mangel die negative Wirkung diverser Viren, im Gegensatz dazu erhöht der optimale Selenspiegel die Überlebens- und Genesungsrate bei Grippe-induzierter Lungenentzündung. Eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Eisen ist für zahlreiche Körperfunktionen essenziell und spielt dabei auch eine wesentliche Rolle in der Erhaltung der normalen Funktion des Immunsystems. Dabei kann sowohl Eisenmangel als auch ein Eisenüberschuss die Funktion des angeborenen und adaptiven Immunsystems beeinflussen. Eisen kann auch direkte Auswirkungen auf das Wachstum und die Virulenz von mikrobiellen Krankheitserregern haben, denn eine wichtige Komponente der angeborenen antimikrobiellen Abwehr beruht darauf, den Pathogenen diesen Nährstoff zu entziehen. Veränderungen des Eistenstatus können daher die Immunantwort auf vielfältige Weise beeinflussen, insbesondere im Zusammenhang mit Infektionen. |
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Unterstützung mit bovinen Antikörpern | |
Bovines Kolostrum ist fast identisch mit dem menschlichen Kolostrum. Diese Erstmilch zeichnet sich durch spezielle Inhaltsstoffe aus, zu denen Immunglobuline (IgG, IgA, IgM), Glykoproteine wie Laktoferrin und prolinreiche Polypeptide (PRP) zählen, deren Wirkungsspektrum vor allem in der Breitbandimmunmodulation liegt. |
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Immunstimulation mit „biological response modifiers" | |
Beta-Glukan ist ein natürliches Polysaccharid, welches an die Beta-1,3/1,6-Glukan-Molekülspezifische Rezeptorstelle der Makrophagen andockt und sie damit aktiviert und stärkt. Zusätzlich wird mittels Botenstoffen die spezifische Abwehr ausgelöst. Zudem unterdrückt Beta-Glukan das Entstehen von Superoxidanionen und Hydrogenperoxid, die durch ihre Wirkung als freie Radikale die Immunzellen schwächen können. Nachgewiesen ist auch eine Verbesserung der Aktivität der natürlichen und der lymphokinaktivierten Killerzellen. Neben der Gewinnung von Beta-Glukan aus Hefezellen sind auch die in der TCM häufig eingesetzten Medizinalpilze Reishi und Shiitake natürliche Beta-Glukanquellen. Shiitake enthält Lentinian, eine bioaktive Beta-Glukanfraktion. Es verbessert die Ausschüttung von Immunoglobulin IgA auf den Schleimhautoberflächen, erhöht die Bildung von monozytenspezifischen T-Zellen und intensiviert die zytotoxische Wirkung der Makrophagen gegenüber Bakterien und Viren. Zudem werden vermehrt spezielle Antikörper gebildet (IgG2- und IgM- heterophile Antikörper), wodurch sich ein zusätzlicher spezifischer immunologischer Schutz aufbauen kann. In Reishi ist ein spezielles Proteoglykan, GLIS, enthalten, welches insbesondere die B-Lymphozyten aktiviert. In Studien konnte eine Stimulierung der Immunzellenbildung in der Milz sowie eine Beeinflussung der Bildung immunrelevanter Gewebshormone durch Reishisporen gezeigt werden. Der Vitalpilz Coriolus enthält als biologische Leitsubstanz die beiden proteingebundenen Polysaccharide PSP und PSK. Neben immunmodulierenden Effekten sind auch tumorhemmende und antivirale Wirkungen für Coriolus in Studien beschrieben. |
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Traditionelle Pflanzenextrakte zur Stärkung der Immunabwehr | |
Pflanzenextrakte können über verschiedene Mechanismen Einfluss auf die Leistung des menschlichen Immunsystems nehmen. Zum einen existieren sogenannte Immunstimulantien, die die Aktivitäten des unspezifischen Immunsystems fördern, zum anderen haben viele Pflanzenstoffe eine direkte antibakterielle und antivirale Wirkung auf die Antigene. Das in Eukalyptus enthaltene ätherische Öl weist eine starke schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung auf und dient der Stärkung des Immunsystems. Die immunstärkende und antimikrobielle Wirkung von Eukalyptusöl konnte bereits durch zahlreiche Untersuchungen bestätigt werden. Die südafrikanische Arzneipflanze Pelargonium sidoides findet durch ihre antibakterillen, antiviralen und immunmodulierenden Eigenschaften Einsatz in der Behandlung von Erkältungskrankheiten, insbesondere bei Bronchitis. Phyllantus emblica, auch als indische Stachelbeere oder Amla bekannt, ist eine der bestuntersuchten Medizinpflanzen und soll unter anderem antibakteriell, fungizid, antiviral, antidiabetisch, antioxidativ, antiinflammatorisch, immunmodulatorisch, analgetisch, antiatherogen und antipathogen wirken. Verantwortlich hierfür sind die vielen Mineralien und Aminosäuren und der hohe Gehalt an Vitamin C sowie eine ganze Reihe von phenolischen Verbindungen, wie etwa Tannine, Phyllemblin, Rutin und Curcuminoide. Der ebenfalls biologisch aktive Pflanzenstoff Ashwangadha (Withania somnifera) hat seinen festen Bestandteil in der ayurvedischen Medizin und ist in der Lage als starker, stressreduzierender Pflanzenstoff zu agieren und nimmt Einfluss auf das Immunsystem über die Aktivierung antioxidativer Schutzsysteme. Bei den immunstärkenden Pflanzenextrakten sticht vor allem Astaxanthin hervor, das zu den stärksten Antioxidantien überhaupt zählt und damit auch 6000-mal stärker als Vitamin C wirkt. Eine über 8 Wochen geführte Studie hat in diesem Zusammenhang ergeben, dass die Gabe von 8 mg Astaxanthin die Zahl und Aktivität vieler weißer Blutkörper (Leukozyten, Natürliche Killerzellen, Interferon-γ und Interleukin-6) erhöht. |