Astragalus

Synonym(e): Astragalus membranaceus, Astragaluswurzelextrakt, Traganthwurzel
Nährstoffgruppe: Pflanzliche Extrakte & Wirkstoffe

Vorkommen und physiologische Effekte

Vorkommen in der Nahrung
Astragalus membranaceus ist eine Unterart der Pflanzengattung Tragant und gedeiht ursprünglich in nördlichen Gebieten Chinas und der Mongolei, weshalb sie auch Astragalus mongholicus genannt wird. Sie zählt zu den bedeutendsten Pflanzen in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Zu den wertvollen Inhaltsstoffen der Wurzel zählen vor allem komplexe Polysacharide, Isoflavonoide und Triterpensaponine wie Astragaloside. In China wird die Wurzel auch für Suppen und Tees verwendet.
 
Physiologische Effekte
Immunsystem
  • Beeinflussung der Regulation der Monozytenproliferation
  • Aktivierung von B-Zellen und Makrophagen
  • Erhöhung der Zytokinproduktion

Besondere Informationen

Astragalus membranaceus – ein Immunstimulator der traditionellen chinesischen Medizin

Astragalus membranaceus zählt zu einem wichtigen Heilkraut in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der fernöstliche Schmetterlingsblütler nicht nur zum allgemeinen Wohlbefinden beiträgt, sondern auch unser Immunsystem auf mehreren Wegen unterstützt (1). Für die nachgewiesenen immunstimulierenden Effekte scheinen spezifische Polysaccharidfraktionen verantwortlich zu sein, die sowohl Makrophagen als auch B-Zellen aktivieren können (2). 2013 entdeckte ein Forscherteam, dass Astragalosid II, ein wichtiger aktiver Inhaltsstoff des Astragalus membranaceus, die Aktivität eines Enzyms namens CD45-Phosphatase erhöhen und somit bestimmte weiße Blutzellen aktivieren kann, die der Immunabwehr dienen (Th-1-Zellaktivierung) (3). Astragalus membranaceus unterstützt unser Immunsystem noch über weitere Mechanismen, darunter die Hemmung bestimmter entzündungsfördernder Stoffe (Zytokine) sowie die Regulierung der Balance zwischen Effektorzellen und regulatorischen T-Zellen. Astragalusextrakt reguliert zudem die Proliferation von Monozyten, verbessert die Wirkung von T-Lymphozyten gegenüber Tumorzellen durch eine gezielte Förderung der Phagozytosetätigkeit und erhöht die Zytokinproduktion (TNF-alpha und IL-6) (4). Neben den positiven Effekten auf das Immunsystem scheint Astragalus membranaceus auch für einen adjuvanten Einsatz bei einer Chemotherapie geeignet zu sein. Als begleitendes Therapeutikum erhöht es die Effektivität einer Chemotherapie und vermindert vermutlich die toxischen Begleiterscheinungen (5). 

Einnahme

Allgemeiner Einnahmemodus
 
Wann
 
Astragalusextrakt sollte zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden.
Nebenwirkungen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Kontraindikationen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Kontraindikationen bekannt.

Interaktionen

Interaktionen mit Arzneimitteln
Keine Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine relevanten Wechselwirkungen bekannt.
Interaktionen mit anderen Nährstoffen
Keine Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine relevanten Wechselwirkungen bekannt.

Referenzen

Referenzen

1) Qi, Y. et al. 2017. Anti-Inflammatory and Immunostimulatory Activities of Astragalosides. Am J Chin Med. 45(6):1157–67.
2) Shao, B. M. et al. 2004. A study on the immune receptors for polysaccharides from the roots of Astragalus membranaceus, a Chinese medicinal herb. Biochemical and Biophysical Research Communications 320, Nr. 4: 1103–1111. doi:10.1016/j.bbrc.2004.06.065.
3) Wan, C. P. et al. 2013. Astragaloside II triggers T cell activation through regulation of CD45 protein tyrosine phosphatase activity. Acta Pharmacol Sin. 34(4):522–30.
4) Wang, R. T. et al. 2002. Extracorporeal experimental study on immuno-modulatory activity of Astragalus membranaceus extract. Zhongguo Zhong Xi Yi Jie He Za Zhi. 22(6):453-6.
5) Mcculloch, M. 2006. Astragalus-Based Chinese Herbs and Platinum-Based Chemotherapy for Advanced Non-Small-Cell Lung Cancer: Meta-Analysis of Randomized Trials. Journal of Clinical Oncology 24, Nr. 3: 419–430. doi:10.1200/jco.2005.03.6392.

Referenzen Interaktionen
Stargrove, M. B. et al. Herb, Nutrient and Drug Interactions: Clinical Implications and Therapeutic Strategies, 1. Auflage. St. Louis, Missouri: Elsevier Health Sciences, 2008.
Gröber, U. Mikronährstoffe: Metabolic Tuning – Prävention – Therapie, 3. Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011.
Gröber, U. Arzneimittel und Mikronährstoffe: Medikationsorientierte Supplementierung, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2014.

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