Alopezie (Haarausfall)

Mikronährstofftherapie

Für die Haarbildung essentielle Mikronährstoffe zuführen
Haare und Nägel sind aus dem stark schwefelhaltigen Protein Keratin aufgebaut. Zu wenig qualitativ hochwertiges Protein kann zu einer verminderten Haarqualität führen. Ein wichtiger Baustein für den Aufbau des Haarkeratins ist L-Cystin, welches aus zwei Molekülen L-Cystein besteht. 90 % des Trockengewichtes des Haarcortexes bilden Keratine (Proteine), die durch kovalente Disulfidbrücken zwischen den Cysteinresten und schwächeren Dipol-Dipol-Wechselwirkungen zusammengehalten werden. Die Keratine bilden Filamente, die sich wiederum zu Makrofibrillen zusammenlagern. Bei Störungen der Haarbildung sowie bei Haarausfall ist die Substitution schwefelhaltiger Aminosäuren wie Cystein oder Cystin in Kombination mit anderen Haarnährstoffen empfehlenswert.

Die schwefelhaltige Aminosäure L-Methionin ist eine wichtige Quelle für Schwefel, der bei der Entwicklung von kollagenen Strukturen von Nägeln und Haaren einen wesentlichen Beitrag liefert. Eine Unterversorgung kann die Haarproduktion beeinträchtigen, was sich in verlangsamtem Haarwachstum bis hin zu diffusem Haarausfall äußern kann.

Biotin, auch als Vitamin H bekannt, fördert die Einlagerung schwefelhaltiger Aminosäuren, wie L-Cystin, in die Haarwurzel und erhöht so den Anteil der Keratinmatrixproteine. Ein Biotinmangel kann sich durch Haarausfall äußern. Zur Therapie von Haarausfall werden 2,5 bis 5 mg Biotin täglich, mindestens sechs Monate lang, empfohlen.

Pantothensäure übernimmt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel teilungsaktiver Gewebe. Als Bestandteil des Coenzyms A (CoA) spielt es eine zentrale Rolle für Aufbau und Funktion der Hautschichten sowie die Zellerneuerung. Auch für die Haarbildung in der Wurzel ist Pantothensäure wesentlich, da es den Stoffwechsel der haarbildenden Epithelzellen reguliert.

Auch Mängel an Vitamin D und den Spurenelementen Eisen, Zink und Kupfer können das Haarwachstum und die Haarbeschaffenheit beeinträchtigen.
 
Säure-Basen-Haushalt regulieren
Neben der mangelhaften Versorgung mit Nährstoffen können auch Imbalancen im Säure-Basen-Haushalt, insbesondere eine chronische Übersäuerung (Bindegewebsazidose), langfristig zu einer Schwächung der Haarwurzel und zu Haarausfall führen. Basische Mineralstoffe wie Calcium, Kalium und Magnesium tragen zur Aufrechterhaltung eines gesunden Säure-Basen-Haushaltes bei.

Laboruntersuchung

 Mögliche Laboruntersuchung (Labor GANZIMMUN) Detailinformation
Mikronährstoffe Haar Basisprofil Calcium, Ferritin, Kupfer, Magnesium, Zink, Vitamin B6, B12, Biotin, Folsäure, Thiole, kl. Blutbild Gesundes Haar
Mikronährstoffe Haar Cystein, Methionin, Tyrosin, Biotin, Folsäure, Vitamin B6, B12, E, Calcium, Kupfer, Magnesium, Zink, Ferritin, Glutathion, kl. Blutbild Gesundes Haar
Haarausfall (Hormone) Androstendion, Cortisol, DHEAS, Dihydrotestosteron, FAI, Östradiol, SHBG Gesundes Haar
nach oben