Stress

Mikronährstofftherapie

Mikronährstoffe, die das Stressgeschehen beeinflussen

Magnesium kommt bei Stressreaktionen eine besondere Bedeutung zu, da das Mineral eine wichtige Rolle bei der Erregungsleitung im Nervensystem sowie bei der Speicherung und Freisetzung von Neurotransmittern und Hormonen spielt. Die Freisetzung von Stresshormonen lässt sich einerseits durch eine hohe Magnesiumzufuhr vermindern, andererseits ist der Magnesiumbedarf bei physischem oder psychischem Stress erhöht.

B-Vitamine spielen sowohl in Energiebereitstellungsprozessen als auch im Nervenstoffwechsel eine entscheidende Rolle. Daher werden sie auch als „Anti-Stress-Vitamine“ bezeichnet. Eine erhöhte Zufuhr aller Vitamine des B-Komplexes kann zudem bei stressbedingter Symptomatik therapeutisch wirken, da sie das kardiovaskuläre System beeinflussen, das Nervensystem stabilisieren und sich positiv bei beeinträchtigten Magen-Darm-Funktionen auswirken. Zudem ist ihr Bedarf bei körperlichen und psychischen Belastungen erhöht.

Die Gamma-Aminobuttersäure (GABA) ist der wichtigste zentral hemmende Neurotransmitter im Gehirn. GABA wird durch die GABA-Transaminase zu Glutamin umgewandelt, das bei Bedarf wieder in die präsynaptische Zelle gebracht und in Glutamat rückgeführt werden kann (Glutaminzyklus). Dadurch zeigt GABA eine beruhigende und besänftigende Wirkung auf die Nervenbahnen. Pharmakologisch aktive Substanzen wie Valium und andere benzodiazepinhaltige Medikamente üben ihre beruhigende Wirkung aus, indem sie die Bildung von GABA im Gehirn stimulieren.

Kalium aktiviert zahlreiche Enzyme und ist am Aufbau von Adenosintriphosphat, dem wichtigsten zellulären Energieträger, beteiligt. Ein hoher intrazellulärer Kaliumgehalt ist für die Reizweiterleitung an den Zellmembranen notwendig. Ein unzureichender Kaliumstatus kann unter anderem zu Erschöpfungszuständen führen.

Die beiden Spurenelemente Zink und Selen wirken antioxidativ. Oxidantien entstehen unter anderem durch chronischen physischen oder psychischen Stress, können Schäden an Zellwänden z.B. der Mitochondrien verursachen, stören die Neurotransmitterübertragung und die Informationsverarbeitung, die für kognitive, motorische, affektive und neurovegetative Prozesse verantwortlich sind. Coenzym Q10 ist ein wichtiger Bestandteil der mitochondrialen Atmungskette und somit für die Energiegewinnung. Das fettlösliche Molekül hat auch starke antioxidative Eigenschaften und schützt die Mitochondrien vor oxidativem und nitrosativem Stress, den chronischer physischer oder psychischer Stress mitverursachen kann.

Vitamin-D-Mangel kann sich auf die Stimmung auswirken, da das fettlösliche Vitamin in die Produktion gewisser Monoamine sowie von Serotonin involviert ist. Studien zeigen, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel mit dem Schweregrad einer Depression zusammenhängen und Vitamin D die therapeutische Wirkung von Antidepressiva verstärkt. Untersuchungen zeigen zudem, dass Häufigkeit und Dauer von Infekten und Krankheiten invers mit dem Vitamin-D-Status korrelieren.

Stress hat nachweislich negative Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Darmbakterien und verändert unsere Darmflora nachhaltig. Die gezielte Zufuhr von Probiotika mit unterschiedlichen Laktobazillen und Bifidobakterien hilft das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen und die Stressresistenz des Körpers zu steigern. So lindern Probiotika im Stressgeschehen negative Emotionen, verbessern kognitive Funktionen und zeigen ein großes Potenzial bei der Milderung von psychischem Stress. In diesem Zusammenhang spielt auch Safran eine Rolle, da seine wichtigsten Inhaltstoffe Crocetin, Crocin und Safranal eine Wirkung auf die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse ausüben. Dabei handelt es sich um das wichtigste neuroendokrine System des Körpers, das verschiedene physiologische Stressreaktionen steuert. 
 

Adaptagene Pflanzenextrakte

Extrakte aus der Ginsengwurzel (Panax ginseng) enthalten Ginsenoside, welche durch kortikomimetische und adaptogene Wirkungen die Toleranz des Organismus gegenüber psychischem und physischem Stress erhöhen. Ginsenoside können in Stresssituationen die Homöostasis der metabolischen Regulationen, die Cortisol- und Testosteronspiegel sowie die Lymphozytenproliferation erhalten und die Folgen eines oxidativen Stresses abmildern.

Rhodiola rosea hat aufgrund der beschriebenen positiven Effekte in den letzten Jahren ein starkes Interesse in der klinischen Forschung geweckt. Mittlerweile sind die positiven Wirkungen auf das Nervensystem, die Konzentrationsfähigkeit und die Stressresistenz gut dokumentiert (9). So kann in Stresssituationen eine verbesserte kognitive Funktion sowie eine Reduzierung der mentalen Erschöpfung nachgewiesen werden.

Forschungen zeigen, dass Extrakte von Ashwagandha GABA-ähnliche Aktivität haben und so für einen beruhigenden Effekt verantwortlich sind. GABA ist ein Neurotransmitter im Gehirn, der die Aktivität der Neuronen herunterreguliert und dadurch eine beruhigende Wirkung hat.

Laboruntersuchung

Mögliche Laboruntersuchung (Labor GANZIMMUN) Labor GANZIMMUN
Neurobalanceprofil  Adrenalin, Cortisol im Tagesprofil, DHEA, Dopamin, Noradrenalin, Serotonin Stresshormone und
Neurotransmitter 
Cortisoltagesprofil, adrenaler Stressindex, Vitalstoffprofil, GABA, Glutamat Abklärung eines stressbedingten Hypercortisolismus Stresshormone und
Neurotransmitter 
Serotonin im Urin Einzelparameteruntersuchung Stresshormone und Neurotransmitter
GABA, Glycin, Taurin Status inhibitorischer Neurotransmitter Stresshormone und Neurotransmitter
Coenzym Q10 Zur Untersuchung einer verringerten antioxidativen Kapazität und mitochondrialen Energiebereistellung Coenzym Q10: cholesterinkorrigiertes Coenzym Q10
Reverse T3 Bestimmung des reverse T3 (rT3) als biologisch inaktiver Metabolit des Schilddrüsenhormons Triiodthyronin (T3) Reverse T3
nach oben