Grapefruit

Synonym(e): Citrus paradisi , Grapefruitkern, Hesperidin, Naringin
Nährstoffgruppe: Pflanzliche Extrakte & Wirkstoffe

Vorkommen und physiologische Effekte

Vorkommen in der Nahrung
Die Grapefruit ist ein subtropischer Baum aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae) und entstand vermutlich um 1750 auf Barbados aus einer spontanen Kreuzung zwischen der Pampelmuse und der Orange. Heutzutage wird sie in fast allen subtropischen Ländern angebaut. Seit einigen Jahren werden Grapefruitkerne zur Herstellung von Extrakten verwendet, welche sich durch den hohen Gehalt an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen und Polyphenolen auszeichnen.
 
Physiologische Effekte
Schleimhaut
  • Zytoprotektive Effekte auf Mukosazellen durch NO-vermittelte Steigerung der Mikrozirkulation
Antioxidans
  • Schutz der Zellen vor oxidativen Schäden
Antibakteriell und antifungal
  • Antibakterielle und antifungale Effekte durch Störung der Membranfunktionen der Mikroorganismen

Besondere Informationen

Antimikrobielle Wirkung der Grapefruit
Für die Polyphenole und Flavonoide des Grapefruitsamenextrakts ist die Effektivität gegenüber 800 verschiedenen Bakterien, Viren und Fungi belegt. Diese Wirksubstanzen zerstören die Bakterienmembranen und fördern dadurch das Austreten des Zytoplasmas (1).
 
Protektive Wirkung von Grapefruit auf die Magenmukosa
In der Behandlung von Gastritiden und Ulcuserkrankungen neigt man heute vermehrt dazu, auch die Magenmukosa zu stärken und dadurch die Reizwirkung der Magensäuren abzupuffern. So werden pflanzliche Substanzen eingesetzt, die vor allem in der Ulcusentwicklungsphase zur Zytoprotektion der Mukosa beitragen, die Mikrozirkulation in der Magenschleimhaut verbessern und die Zellerneuerung beschleunigen (2). In diesem Indikationsrahmen kommt vor allem dem Grapefruitkernextrakt eine wichtige Rolle zu. In einem patentierten Verfahren wird dieser Extrakt aus den Kernen und dem Fruchtfleisch von Citrus paradisi (Grapefruit) hergestellt. Die enthaltenen Polyphenole werden dabei in eine stabile quaternäre Verbindung überführt. Diese bioaktiven Pflanzenstoffe (Phenole, Flavonoide) haben antioxidative Eigenschaften und wirken besonders stark zytoprotektiv auf die Mukosazellen der Magenschleimhaut. Dies wird vermutlich durch eine verbesserte Wirkung des Neurotransmitters NO und durch eine erhöhte Mikrozirkulation im Gewebe ausgelöst (3). Letzteres scheint durch eine Verbesserung der Bildung bestimmter Neuropeptide durch die pflanzlichen Flavonoide bedingt (4). Auch die Flavone Naringin und Hesperidin wurden als wirksame Inhaltsstoffe identifiziert (5). Die antibakteriellen und antifungalen Eigenschaften des Grapefruitkernextrakts sind ebenfalls durch Studien belegt. So wirkt der Extrakt gegen mehr als 800 Bakterien und Virusgruppen, 100 Pilzarten und eine große Zahl von ein- und mehrzelligen Parasiten (1). Das Wirkprinzip scheint ein Aufbrechen der bakteriellen Membranen durch bestimmte Inhaltstoffe des Grapefruitkernextrakts innerhalb von 15 Minuten zu sein (1). Auch die Wirksamkeit gegen Hefen konnte nachgewiesen werden (5).
 
Grapefruit für den Urogenitaltrakt und die Darmmukosa
Vielversprechende Hinweise gibt es für den Einsatz von Grapefruitkernextrakt bei Blasen- und Harnwegsinfektionen. Auch hier scheinen die antibakteriellen Eigenschaften der pflanzlichen Quelle denen der chemischen gleich zu sein (6). Auch die Mikroflora des Darms und die gastrointestinale Gesundheit werden vermutlich positiv beeinflusst.
 

Einnahme

Allgemeiner Einnahmemodus
 
Wann
 
Grapefruitkernextrakt sollte vor den Mahlzeiten eingenommen werden.

Hinweis:
  • Grapefruitkernextrakt stört das Cytochrom P450 und damit u.a. die Phase- 1-Entgiftung vieler Medikamente.
Nebenwirkungen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Kontraindikationen
Aufgrund der Beeinflussung des Leberstoffwechsels sollte Grapefruitkernextrakt bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten vermieden werden.

Referenzen

Referenzen

1) Heggers, J. P. et al. 2002. The effectiveness of processed grapefruit- seed extract as an antibacterial agent. J Altern Complement Med. 8(3):333-40
2) Wagner, H., Wiesenauer, M. 2003. Phytotherapie. Phytopharmaka und pflanzliche Homöopathika.
3) Zayachkivska, O. S. et al. 2004. Influence of plantoriginated gastroprotective and antiulcer substances on gastric mucosal repair. Fiziol ZH. 50(6):118-27
4) Zayachkivska, O.S. et al. 2005. Gastroprotective effects of flavonoides in plant extracts. J Physiol Pharmacol. 56 Suppl 1:219-31
5) Cvetnic, Z., Vladimir-Knezevic, S. 2004. Antimicrobal activity of grapefruit seed and pulp ethanol extract. Acta Pharm. 54(3):243-50
6) Oyelami, O. A. et al. 2005. The effectiveness of grapefruit seeds in treating urinary tract infections. J Altern Complement Med. 11(2):369-71

Referenzen Interaktionen:
Stargrove, M. B. et al. Herb, Nutrient and Drug Interactions: Clinical Implications and Therapeutic Strategies, 1. Auflage. St. Louis, Missouri: Elsevier Health Sciences, 2008.
Gröber, U. Mikronährstoffe: Metabolic Tuning –Prävention –Therapie, 3. Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011.
Gröber, U. Arzneimittel und Mikronährstoffe: Medikationsorientierte Supplementierung, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2014.
 

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