Bambus

Synonym(e): Bambusextrakt, Kieselsäure, Kieselsäure, Silizium, siliziumhaltige Kieselsäure
Nährstoffgruppe: Pflanzliche Extrakte & Wirkstoffe

Vorkommen und physiologische Effekte

Vorkommen in der Nahrung

Bambus (Bambusoideae) ist eine Unterfamilie aus der Familie der Süßgräser und weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten zu finden. In der Nahrung werden vor allem Bambussprossen, als Gemüse oder in Essig eingelegt, verzehrt. In den USA, in Kanada sowie im asiatischen Raum wird Bambuspulver aufgrund des hohen Ballaststoffanteils einerseits zur Nahrungsergänzung, andererseits aus technologischen Gründen in der Lebensmittelherstellung genutzt.
 

Physiologische Effekte
 Knochenstoffwechsel Silizium unterstützt die Einschleusung von Calcium, Phosphat und Magnesium in den Knochen.
 Haut/Haare/Nägel Silizium ist Grundsubstanz für Haut, Haare und Nägel.

Besondere Informationen

Silizium
Silizium (oder auch Kieselsäure genannt) ist nach Sauerstoff das zweithäufigste Element auf der Erde. Für den Menschen ist Silizium ein wichtiges Spurenelement, das an vielen lebensnotwendigen Prozessen beteiligt ist. Unser Körper enthält zwar lediglich 1 - 2 g Gesamtsilizium, allerdings ist das Spurenelement in fast jeder Zelle vorhanden. Damit ist Silizium nach Zink und Eisen das dritthäufigste Spurenelement im menschlichen Körper, wobei seine genauen physiologischen Wirkmechanismen noch vollständig geklärt werden müssen (1). Vor allem schnell wachsende Gewebe wie Haut, Haare und Nägel enthalten viel Kieselsäure. Außerdem ist Silizium auch für das Bindungsvermögen von Feuchtigkeit in der Haut, die Festigkeit der Knochen und für die Neubildung von Knochengewebe verantwortlich.
 
Bambus – Lieferant siliziumhaltiger Kieselsäure
Pflanzliche Nahrungsmittel sind Hauptquellen für Silizium. In Pflanzen kommt das Element besonders in Gräsern wie dem Bambus vor. Bambus hat einen Gehalt von 77 % Kieselsäure. Aufgrund ihres hohen Kieselsäureanteils ist die Pflanze sehr hart, ohne dabei die Elastizität und Biegsamkeit zu verlieren.
 
Orale Siliziumgaben verbessern Haar- und Nagelqualität
Silizium wirkt an der Biosynthese und Reifung der Knochen- und Knorpelmatrix mit (2). Hohe Spiegel an Silizium sind im Bindegewebe vorzufinden, wo es als Bestandteil der Mucopolysaccharide in Epithelien und Bindegewebe für die Quervernetzung und somit für die elastische Raumstruktur verantwortlich ist (2) (3). Orale Siliziumgaben verbessern die Dicke und den Turgor der Haut sowie die Beschaffenheit von Nägeln und Haaren (3).
 
Silizium und Knochengesundheit
In den letzten drei Jahrzehnten konnten Effekte von Silizium auf das Gewebe des Bewegungsapparates nachgewiesen werden. Die Mechanismen sind noch nicht eindeutig geklärt, Tierstudien lassen aber ein Mitwirken von Silizium an der Kollagensynthese vermuten (4). Positive Effekte von Silizium auf die Knochenmineraldichte (BMD) konnten in zwei epidemiologischen Querschnittstudien gezeigt werden. In der Framingham Offspring Cohort Study korrelierte die Siliziumzufuhr mit der BMD des proximalen Femurs bei Männern und prämenopausalen Frauen. (5). Eine Wiederholung dieser Studie (APOSS – Aberdeen Prospective Osteoporosis Screening Study) mit einer rein weiblichen Stichprobe zeigte Effekte sowohl auf den proximalen Femur als auch auf die Lendenwirbelsäule bei prämenopausalen Frauen.

Indikation

Effekt Indikation Dosierung
Physiologische Effekte
mit niedrigen
Nährstoffdosierungen
Bei brüchigen Haaren und Nägeln und ungenügendem Turgor der Haut 50 - 150 mg/d
Therapiebegleitend bei Osteoporose und Osteopenie 50 - 150 mg/d  
Therapiebegleitend und therapeutisch bei Akneerkrankungen in der Pubertät, während des Menstruationszyklus oder Schwangerschaft 150 - 300 mg/d

Einnahme

Allgemeiner Einnahmemodus
 
Wann
 
Bambusextrakt sollte zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden.
Nebenwirkungen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Kontraindikationen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Kontraindikationen bekannt.

Interaktionen

Interaktionen mit Arzneimitteln oder anderen Nährstoffen
Keine Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine relevanten Wechselwirkungen bekannt.

Referenzen

Referenzen

1) Holzer, G., Holzer, L. A. 2011. Silizium und seine Bedeutung für den Knochenstoffwechsel. Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin. 1.
2) Gröber, U. Mikronährstoffe: Metabolic Tuning – Prävention – Therapie, 3. Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011.
3) Kim, M. et al. 2008. Silicon Supplementation Improves the Bone Mineral Density of Calcium-Deficient Ovariectomized Rats by Reducing Bone Resorption. Biological Trace Element Research 128, Nr. 3: 239–247. doi:10.1007/s12011-008-8273-x.
4) Biesalski, H. K. et al. Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe, 1. Auflage. Stuttgart: Thieme Verlag, 2002.
5) Jugdaohsingh, R. et al. 2003. Dietary Silicon Intake Is Positively Associated With Bone Mineral Density in Men and Premenopausal Women of the Framingham Offspring Cohort. Journal of Bone and Mineral Research 19, Nr. 2: 297–307. doi:10.1359/jbmr.0301225.

Referenzen Interaktionen
Stargrove, M. B. et al. Herb, Nutrient and Drug Interactions: Clinical Implications and Therapeutic Strategies, 1. Auflage. St. Louis, Missouri: Elsevier Health Sciences, 2008.
Gröber, U. Mikronährstoffe: Metabolic Tuning – Prävention – Therapie, 3. Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011.
Gröber, U. Arzneimittel und Mikronährstoffe: Medikationsorientierte Supplementierung, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2014.

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