Weinlaub

Synonym(e): Rotes Weinlaub
Nährstoffgruppe: Pflanzliche Extrakte & Wirkstoffe

Vorkommen

Vorkommen in der Nahrung
Weinlaub bezeichnet die Weinrebenblätter der „Edlen Weinrebe“ (Vitis vinifera subsp. vinifera), auch „Echte Weinrebe“ genannt. Die Verwendung als Heilpflanze - vor allem von rotem Weinlaub - geht auf den griechischen Arzt Galenos zurück. Auch in der Ernährung finden sich Weinblätter. Hinter den türkisch-griechischen „Dolma“ stecken beispielsweise Rouladen aus gefüllten Weinblättern. In Frankreich werden bestimmte Käsesorten in Weinblätter eingehüllt.

Besondere Informationen

Weinlaub bei Venenerkrankungen
Weinlaub enthält wichtige bioaktive Polyphenole. Diese Flavonoide, Proanthocyanidine und Anthocyane, die in der Pflanze für die Farbgebung verantwortlich sind, werden aber auch wegen ihrer antioxidativen Eigenschaften therapeutisch eingesetzt. Die Wirkung des Weinlaubextrakts bei Venenerkrankungen beruht auf der Abdichtung von Endothelspalten in den Gefäßwänden, so dass der Ausstrom von Plasma und Wasser in das Gewebe verhindert wird. Zudem schützt der Extrakt die venulären Endothelzellen vor schädigenden Entzündungsmediatoren und verbessert die Mikrozirkulation in den Gefäßen (1). In klinischen Studien konnte eine Verbesserung der Durchblutung und der Sauerstoffversorgung des Gewebes sowie eine Verringerung der Beinschwellungen nachgewiesen werden (2). Es zeigt sich auch ein antiinflammatorischer, analgetischer und antipyretischer Effekt (3).

Indikation

Effekt Indikation Dosierung
Physiologische Effekte
mit niedrigen
Nährstoffdosierungen
Präventiv bei ersten Anzeichen von Bindegewebsschwäche und varikösen Veränderungen (Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, nächtliche Wadenkrämpfe, Juckreiz, Beinschwellungen)  200 - 800 mg/d   
Begleitend therapeutisch bei chronischen Venenerkrankungen, bei chronisch-venösen Insuffizienzen und bei diabetischem Fuß   200 - 800 mg/d
Bei Hämorrhoiden & Varizen 200 - 800 mg/d

Einnahme

Allgemeiner Einnahmemodus
 
Wann
 
Roter Weinlaubextrakt sollte zu den Mahlzeiten eingenommen werden.
Nebenwirkungen
 Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Kontraindikationen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Kontraindikationen bekannt.

Interaktionen

Interaktionen mit Arzneimitteln oder anderen Nährstoffen
Keine Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine relevanten Wechselwirkungen bekannt.

Referenzen

Referenzen

1 Wagner, H., Wiesenauer, M. Phytotherapie: Phytopharmaka und pflanzliche Homöopathika, 2. Auflage. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2003.
2 Sirtori, C. R. 2001. Aescin: pharmacology, pharmacokinetics and therapeutic profile. Pharmacol Res. 44(3):183-93.
3 Aouey, B. et al. 2016. Anti-oxidant, anti-inflammatory, analgesic and antipyretic activities of grapevine leaf extract (Vitis vinifera) in mice and identification of its active constituents by LC–MS/MS analyses. Biomed Pharmacother. 84:1088–1098. doi: 10.1016/j.biopha.2016.10.033.

Referenzen Interaktionen
1 Stargrove, M. B. et al. Herb, Nutrient and Drug Interactions: Clinical Implications and Therapeutic Strategies, 1. Auflage. St. Louis, Missouri: Elsevier Health Sciences, 2008.
2 Gröber, U. Mikronährstoffe: Metabolic Tuning –Prävention –Therapie, 3. Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011.
3 Gröber, U. Arzneimittel und Mikronährstoffe: Medikationsorientierte Supplementierung, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2014.

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