Rutin

Synonym(e): Holunder
Nährstoffgruppe: Vitaminoide, Pflanzliche Extrakte & Wirkstoffe

Vorkommen

Vorkommen in der Nahrung
Das Flavonoid Rutin ist ein Glykosid aus Quercetin und dem Zucker Rutinose und fungiert in Pflanzen als Farbstoff zum Schutz vor bakteriellen Schädlingen sowie vor UV-Strahlung. Der Gehalt ist daher vom Wuchsort der Pflanzen, insbesondere von der Höhe über dem Meeresspiegel, abhängig. In der Nahrung findet sich Rutin in Zitrusfrüchten, Paprika, Himbeeren, Holunder, Rotwein, Knoblauch und Johanniskraut. Besonders hohe Gehalte weisen das wilde Stiefmütterchen, der japanische Schnurbaum, echter Buchweizen, weiße Maulbeere und der kanadische Holunder auf, weshalb einige dieser Pflanzen auch zur Gewinnung reinen Rutins herangezogen werden.

Besondere Informationen

Rutin wirkt als Vitaminsparer 
Das Bioflavonoid Rutin wirkt dem Vitamin C gegenüber antioxidativ, das heißt, es recycelt oxidiertes Vitamin C und agiert deshalb als „Vitaminsparer“ und „Vitaminverstärker“ (1). Rutin ist ein Glykosid aus Quercetin und dem Zucker Rutinose und damit eine bedeutsame Quelle für das Bioflavonoid. Durch ihre antioxidativen Fähigkeiten haben die Bioflavonoide zudem antikanzerogene, immunstimulierende (2) und antiödemische Effekte.
 
Bioflavonoide zum Schutz vor Ödemen
Rutin zählt zu den im Pflanzenreich verbreiteten Bioflavonoiden, die stark antiödematöse und venentonisierende Eigenschaften aufweisen. Auch eine antihämorrhagische Wirkung ist bekannt (3). Neue Studien weisen auf einen Schutzeffekt vor Ödemen bei längeren Flugreisen hin, vor allem bei Personen mit Varizen und moderater Veneninsuffizienz (4).

Indikation

Effekt Indikation Dosierung
Physiologische Effekte
mit niedrigen
Nährstoffdosierungen
Begleitend therapeutisch bei chronischen Venenerkrankungen, bei chronisch-venösen Insuffizienzen, beim diabetischen Fuß 50 - 300 mg/d 
Bei Hämorrhoiden & Varizen 50 - 300 mg/d 
Zur Unterstützung von Wundheilungsprozessen bei Verletzungen & Verbrennungen  50 - 300 mg/d
Zur Unterstützung der Regeneration antioxidativer Mikronährstoffe 5 - 15 mg/d 

Einnahme

Allgemeiner Einnahmemodus
 
Wann
 
Rutin sollte zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden.
Nebenwirkungen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Nebenwirkungen bekannt.
 
Kontraindikationen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Kontraindikationen bekannt.

Interaktionen

Interaktionen mit Arzneimitteln oder anderen Nährstoffen
 Keine Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine relevanten Wechselwirkungen bekannt.

Referenzen

Referenzen

1) Gröber, U. Orthomolekulare Medizin: Ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte, 3. unveränderte Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2008.
2) Watzl, B., Leitzmann, C. Bioaktive Substanzen in Lebensmitteln, 3. unveränderte Auflage. Stuttgart: Hippokrates Verlag, 2005.
3) Wagner, H., Wiesenauer, M. Phytotherapie: Phytopharmaka und pflanzliche Homöopathika, 2. Auflage. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2003.
4) Cesarone, R. et al. 2005. Prevention of edema and flight microangiopathy with Venoruton (beta-hydroxylethyl-rutosides) in patients with varicose veins. Angiology.56(3):289-93. 

Referenzen Interaktionen
Stargrove, M. B. et al. Herb, Nutrient and Drug Interactions: Clinical Implications and Therapeutic Strategies, 1. Auflage. St. Louis, Missouri: Elsevier Health Sciences, 2008.
Gröber, U. Mikronährstoffe: Metabolic Tuning –Prävention –Therapie, 3. Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011.
Gröber, U. Arzneimittel und Mikronährstoffe: Medikationsorientierte Supplementierung, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2014.

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