Rosskastanie

Synonym(e): Aescin
Nährstoffgruppe: Pflanzliche Extrakte & Wirkstoffe

Vorkommen

Vorkommen in der Nahrung
Die gewöhnliche Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) ist eine Art der Gattung Rosskastanien (Aesculus) und zählt somit zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Der Baum ist auf dem Balkan beheimatet und heute in Mitteleuropa weit verbreitet, weist aber keine Verwandtschaft zur bekannten Edelkastanie auf. In der Nahrung findet sie sich lediglich als Blütenhonig. Als Phytotherapeutikum findet aus ihr gewonnenes Aescin, ein Gemisch von über 30 verschiedenen Saponinen, häufig in der Therapie von Beinödemen Einsatz.

Besondere Informationen

Rosskastanienextrakt zur Unterstützung bei Venenerkrankungen
Die Rosskastanie wird traditionell bei Venenerkrankungen verwendet. Ihre Wirkung beruht auf einem Gemisch aus Flavonoiden und Saponinen, deren aktivster Vertreter das Aescin ist. Aescin wirkt entzündungshemmend und ödemabschwellend und kann den Venentonus erhöhen (1). Zudem wird der Abbau von Mukopolysacchariden im umliegenden Gewebe vermindert und die daraus resultierende Schädigung minimiert. Klinische Studien belegen, dass Rosskastanienextrakt und Aescin effiziente und sichere Substanzen zum Einsatz gegen chronisch-venöse Insuffizienz, Hämorrhoiden und periphere Ödeme darstellen (2) (3).

Indikation

Effekt Indikation Dosierung
Physiologische Effekte
mit niedrigen
Nährstoffdosierungen
Präventiv bei ersten Anzeichen von Bindegewebsschwäche und varikösen Veränderungen (Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, nächtliche Wadenkrämpfe, Juckreiz, Beinschwellungen)  20 - 80 mg/d   
Begleitend therapeutisch bei chronischen Venenerkrankungen, bei chronisch-venösen Insuffizienzen und beim diabetischen Fuß 20 - 80 mg/d 
Bei Hämorrhoiden & Varizen 20 - 80 mg/d  

Einnahme

Allgemeiner Einnahmemodus
 
Wann
 
Rosskastanienextrakt sollte zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden.
Nebenwirkungen
In seltenen Fällen können milde gastrointestinale Beschwerden auftreten.
 
Kontraindikationen
Nicht einnehmen bei Überempfindlichkeit gegenüber Rosskastanienextrakten, Thrombosen oder bei Emboliegefahr sowie bei großflächigen, offenen Wunden.

Interaktionen

Interaktionen mit Arzneimitteln
 Heparin-Natrium In Kombination mit Heparin-Natrium  und Aescin zeigt sich eine verbesserte antientzündliche und gefäßprotektive Wirkung
Interaktionen mit anderen Nährstoffen
 Phosphatidylcholin In Kombination mit Phosphatidylcholin und Aescin zeigt sich eine verbesserte antientzündliche und gefäßprotektive Wirkung .

Referenzen

Referenzen

1) Wagner, H., Wiesenauer, M. Phytotherapie. Phytopharmaka und pflanzliche Homöopathika. 2003.
2) Sirtori, C. R. 2001. pharmacology, pharmacokinetics and therapeutic profile. Pharmacol Res. 44(3):183-93
3) Pittler, M. H, Ernst, E. 2004. Horse chestnut seed extract for chronic venous insufficiency. Cochrane Database Syst Rev. 2:CD003230.

Referenzen Interaktionen
Stargrove, M. B. et al. Herb, Nutrient and Drug Interactions: Clinical Implications and Therapeutic Strategies, 1. Auflage. St. Louis, Missouri: Elsevier Health Sciences, 2008.
Gröber, U. Mikronährstoffe: Metabolic Tuning –Prävention –Therapie, 3. Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011.
Gröber, U. Arzneimittel und Mikronährstoffe: Medikationsorientierte Supplementierung, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2014.

 

nach oben