Knoblauch

Synonym(e): Ajoen, Allicin, Alliin
Nährstoffgruppe: Pflanzliche Extrakte & Wirkstoffe

Vorkommen und physiologische Effekte

Vorkommen in der Nahrung
Knoblauch wird weltweit für die Zubereitung von Speisen verwendet. Gepresste Knoblauchzehen finden insbesondere in den Küchen des Mittelmeerraums, im Nahen Osten und in Asien als Gewürz Anwendung. In Spanien sind Knoblauchsprossen, die optisch Bohnen ähneln und einen milderen Geschmack haben, beliebt. Die Pflanze zählt zur Familie der Alliaceae und hat damit ähnliche Eigenschaften wie Zwiebel, Lauch und Schnittlauch. Frühe Schriften aus Ägypten, Griechenland, Rom, China und Indien berichten über die Anwendung von Knoblauch zur Bekämpfung von Infektionen, zum Schutz vor Toxinen und zur Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit.
Physiologische Effekte
Antimikrobiell
  • Hemmung des Bakterienwachstums durch bakteriostatische Eigenschaften (Wachstumshemmung von Helicobacter pylori)
Immunsystem
  • Stimulation der Infektionsabwehr

Besondere Informationen

Antimikrobielle Eigenschaften von Knoblauch
Die Sulfidkomponenten des Knoblauchs sind effiziente Bakteriostatika. Der Hauptwirkstoff Alliin (S-Allyl-L-Cysteinsulfat) hemmt das Wachstum von grampositiven und gramnegativen Bakterien (u.a. Staphylokokken, Streptokokken) sowie von Pilzen und Hefen. Die antimykotische Wirkung ist vermutlich auf das Ajoen, einem Abkömmling des Allicins, zurückzuführen (1). Dadurch und durch die immunstimulierenden und zellschützenden Eigenschaften können die Knoblauchbestandteile die Wirksamkeit von Antimykotika (z.B. Amphotericin B) verstärken (2). Knoblauch ist außerdem in der Lage, das Wachstum von Helicobacter pylori zu hemmen, und hat auf die Darmflora einen regulierenden und normalisierenden Einfluss (3)(4).

Einnahme

Allgemeiner Einnahmemodus
 
Wann
 
Knoblauch sollte zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden.
Nebenwirkungen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Kontraindikationen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Kontraindikationen bekannt.

 

Interaktionen

Interaktionen mit Arzneimitteln
Antikoagulantien
(z.B. ASS, Clopidogrel)
Die gleichzeitige kontrollierte Einnahme kann die Dosis an Antikoagulantien und deren Nebenwirkungen verringern.
Interaktionen mit anderen Nährstoffen
keine Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine relevanten Wechselwirkungen bekannt.

Referenzen

Referenzen

1) Watzl, B., Leitzmann, C. 1999. Bioaktive Substanzen in Lebensmitteln.
2) Davis, S. R. 2005. An overview of the antifungal properties of allicin and its breakdown products--the possibility of a safe and effective antifungal prophylactic. Mycoses. 48(2):95-100.
3) Canizares, P. et al. 2004. Allyl-thiosulfinates, the bacteriostatic compound of garlic against Helicobacter pylori. Biotechnol Prog. 20(1):397-401.
4) Shmuely, H. et al. 2016. Non-pharmacological treatment of Helicobacter pylori. World Journal of Gastrointestinal Pharmacology and Therapeutics WJGPT. 7(2):171.

Referenzen Interaktionen
Stargrove, M. B. et al. Herb, Nutrient and Drug Interactions: Clinical Implications and Therapeutic Strategies, 1. Auflage. St. Louis, Missouri: Elsevier Health Sciences, 2008.
Gröber, U. Mikronährstoffe: Metabolic Tuning –Prävention –Therapie, 3. Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011.
Gröber, U. Arzneimittel und Mikronährstoffe: Medikationsorientierte Supplementierung, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2014.

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