Vorkommen und physiologische Effekte
Vorkommen in der Nahrung | |
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ist ein traditionelles und sehr populäres Heilmittel für gynäkologische Beschwerden, besonders im angloamerikanischen und europäischen Raum. Die rotschwarzen Früchte des Vitex agnus-castus enthalten neben ätherischem Öl (mit den Hauptkomponenten 1,8-Cineol, Limonen, Alpha-Pinen, Beta-Pinen und Sabinen) eine Mischung aus Flavonoiden (u.a. Casticin) und Iridoiden (u.a. Agnusid und Aucubin) (1). Aus Blättern und Blumen wurden bereits Komponenten isoliert, die strukturelle Ähnlichkeiten mit Sexualhormonen aufweisen (2). Der Wirkmechanismus von Vitex agnus-castus konnte noch nicht gänzlich geklärt werden, beruht aber möglicherweise auf einer Modulation der stressinduzierten Prolaktinsekretion über Dopamin ohne direkte Beeinflussung des Luteinisierenden Hormons (LH) und des Follikelstimulierenden Hormons (FSH) (2). Die Bindung an Östrogen-, Opioid- sowie Dopaminrezeptoren konnte in vitro bereits gezeigt werden. Durch diese Bindung wird auch die Expression östrogenabhängiger Gene induziert (3) (4). In verschiedenen Studien zeigte Vitex agnus-castus klinische Wirksamkeit bei der Behandlung zyklisch auftretender Mastitis oder Mastodynie, Prämenstruellem Syndrom (PMS), Prämenstrueller Dysphorie, Hyperprolaktinämie, weiblicher Sterilität oder prämenstruellen Beschwerden sowie bei der Rhythmisierung des Zyklus. |
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Physiologische Funktionen | |
Antiinflammatorisch |
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Antimykotisch |
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Antimikrobiell |
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Antibakteriell |
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Reizlindernd |
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Es ist anzunehmen, dass die pharmakologische Wirkung von Vitex agnus-castus nicht ausschließlich auf einzelne Inhaltstoffe zurückzuführen ist, sondern vielmehr auf dem Zusammenspiel von mehreren Inhaltstoffen beruht. |