Guarana

Synonym(e): Coffein, Koffein
Nährstoffgruppe: Pflanzliche Extrakte & Wirkstoffe

Vorkommen und physiologische Effekte

Vorkommen in der Nahrung
Guarana zählt zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) und ist im Amazonasbecken beheimatet. Aus den Samen werden sowohl kaffeeähnliche Getränke als auch Limonaden hergestellt, die vor allem in Brasilien beliebt sind. Weitere Anwendung findet Guarana in Schokolade, Tees, Kaugummis und Energydrinks. Durch den hohen Anteil an Gerbstoffen wird die Wirkung des Koffeins verzögert und in Folge verlängert.
Physiologische Effekte
Fettsäurestoffwechsel
  • Anregung des Fettmetabolismus durch Erhöhung der Thermogenese
Nervensystem
  • Aktivierung des sympathischen Nervensystems
  • Steigerung der kognitiven Leistungen

Besondere Informationen

Guarana mit natürlich gebundenem Koffein
Die Guaranapflanze wird zu den Koffeindrogen gerechnet und als Psychostimulans oder Psychotonikum präventiv und therapeutisch eingesetzt. Hauptangriffspunkt des natürlich enthaltenen Koffeins ist das Zentralnervensystem, wo es direkt und weitläufig anregend wirkt und die Stimmungsparameter verbessert (1). Dadurch zeigt Guarana fördernde Effekte auf Antrieb und Stimmung. Studien zufolge ist dies nicht allein auf die Aktivität des Koffeins zurückzuführen, da Guarana in niedrigen Dosierungen (bis 100 mg) stärkere Wirkung auf beispielsweise kognitive Parameter entfaltet als in höheren Mengen (2). Für Ginseng konnten beim Menschen ähnliche psychoaktive Effekte nachgewiesen werden (3).
 
Metabolische Unterstützung durch Koffein
Koffein zählt zu den Substanzen, die im Zusammenhang mit einer erhöhten Thermogenese genannt werden (4). Koffein aus Guarana beeinflusst den Fettsäuremetabolismus und scheint generelle Schutzeffekte gegen Hypertonie, Übergewicht und metabolische Störungen zu haben (5) (6). Als Wirkmechanismen werden die Hemmung der Catechol-O-Methyltransferase und der Phosphodiesterase sowie die Anregung des sympathischen Nervensystems diskutiert (7).
 
Koffein zur Leistungs- und Aufmerksamkeitssteigerung
Das in Guarana enthaltene Koffein findet seinen therapeutischen Einsatz in der Steigerung von kognitiven Leistungen wie Reaktionsfähigkeit und Erinnerungsvermögen, in der Reduzierung von Ermüdungserscheinungen und in der Verbesserung der Leistungsfähigkeit. Mehrere Studien konnten zeigen, dass koffeinhaltiges Guaranaextrakt das Reaktionsvermögen erhöhen und Lernprozesse positiv beeinflussen kann (8).

Indikation

Dosierung Indikation Dosierung
Physiologische Effekte
mit niedrigen
Nährstoffdosierungen
Zur Verbesserung von Leistung und Konzentration bei Ermüdungserscheinungen 300 – 400 mg/d
Zur Verbesserung der Stimmungsparameter und der kognitiven Fähigkeiten 100 – 200 mg/d
Zur Reduzierung der Risikofaktoren abdominaler Fettverteilung 300 – 400 mg/d

Einnahme

Allgemeiner Einnahmemodus
 
Wann
 
Guarana sollte zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden.

Hinweis:
  • Bei empfindlichen Personen wird die Einnahme zu den Mahlzeiten empfohlen.
Nebenwirkungen
Bei empfindlichen Personen oder hohen Dosierungen können koffeinabhängige, reversible Symptome wie Nervosität, Schlafstörungen und Kopfschmerzen auftreten.
Kontraindikationen
Koffein sollte während Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Bluthochdruck vermieden werden.

Interaktionen

Interaktionen mit Arzneimitteln
keine Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine relevanten Wechselwirkungen bekannt.
Interaktionen mit anderen Nährstoffen
Spurenelemente Koffein verstärkt minimal die Calciumausscheidung.
Aminosäuren Koffein kann die ergogenen Effekte von Kreatin verringern.

Referenzen

Referenzen

1) McKay, D. Nutrients and botanicals for erectile dysfunction. 2004. examining the evidence. Altern Med Rev 9(1):4-16.
2) Haskell, C. F. et al. 2007. A double-blind, placebo-controlled, multi-dose evaluation of the
actual behavioural effects of guarana in humans. J Psychopharmacol. 21(1):65-70.
3) Kennedy, D.O. et al. 2004. Improved cognitive performance in human volunteers Following administration of guarana (Paullinia cupana) extract. Comparison and interaction with Panax ginseng. Pharmacol Biochem Behav. 79(3):401-11.
4) Hursel, R., Westerterp-Plantenga, M. S. 2010. Thermogenic ingredients and body weight regulation. Int J Obes (Lond). 34(4):659-69.
5) Lima, W. P. et al. 2005. Lipid metabolism in trained rats: Effect of guarana (Paullinia cupana Mart.) supplementation. Clin Nutr. 24(6):1019-28.
6) da Costa Krewer C. et al. 2011 Habitual Intake of Guaraná and Metabolic Morbidities: An Epidemiological Study of an Elderly Amazonian Population. Phytother Res.
7) Diepgens, K. et al. 2007. Obesity and thermogenesis related to the consumption of caffeine, ephedrine, capsaicin, and green tea. Am J Physiol Regul Integr Comp Physiol. 292(1):R77-85.

Referenzen Interaktionen
Stargrove, M. B. et al. Herb, Nutrient and Drug Interactions: Clinical Implications and Therapeutic Strategies, 1. Auflage. St. Louis, Missouri: Elsevier Health Sciences, 2008.
Gröber, U. Mikronährstoffe: Metabolic Tuning –Prävention –Therapie, 3. Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011.
Gröber, U. Arzneimittel und Mikronährstoffe: Medikationsorientierte Supplementierung, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2014.

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