Diabetischer Fuß

Mikronährstofftherapie

Antioxidativen Schutz verbessern
Die orthomolekulare Therapiebegleitung bei Diabetes mellitus setzt vor allem bei der Vermeidung oxidativer Gewebsschädigungen an. Mittlerweile gilt es als gesichert, dass oxidativer Stress im betroffenen Gewebe eine nicht unerhebliche Rolle bei der Entstehung mikroangiopathischer Veränderungen spielt, die auch zur Entstehung des diabetischen Fußes führen.

Alpha-Liponsäure greift hemmend in diese Vorgänge ein und kann die Entstehung der Komplikationen verhindern oder die bestehende Symptomatik verbessern.

Als wirksames Antioxidans für die Prävention des diabetischen Fußes eignet sich zudem Traubenkernextrakt. Darin enthaltenen oligomeren Proanthocyanidine (OPC) spielen zudem eine wesentliche Rolle bei der Wundheilung und wirken direkt beim Aufbau von Kollagengewebe mit, da sie die Proliferation und Migration der Fibroblasten und somit den Aufbau der kollagenen Matrix fördern.

Zur Erhaltung der Hauteigenschaften und Hautfunktionen eignen sich zudem Carotinoide und die Polyphenole und Catechine (EGCG) des grünen Tees. Sie stellen wesentliche Antioxidantien für die Epidermis und die darunterliegenden Gewebestrukturen dar.
 
Wundmanagement mit Enzymen
Oral substituierte proteolytische Enzyme werden bei akuten und chronischen Wunden als diätetisch-therapeutische Maßnahme zur Förderung der Wundheilungsprozesse eingesetzt. Die natürlichen Biokatalysatoren dienen der enzymatischen Wundreinigung, greifen aber das intakte Epithel-, Granulations- und Muskelgewebe nicht an.
 
Heilungsprozess unterstützen
Im Zuge der Wundheilung ist die Bildung und Einlagerung von Kollagen an der verletzten Stelle erforderlich. Hierbei sind Eisen und Zink als Cofaktoren von essentieller Bedeutung. Zink ermöglicht als Bestandteil der Matrixmetalloproteinasen die Neubildung von Gewebe und den Wundverschluss.

Vitamin C wird als Cofaktor bei der Kollagensynthese vermehrt benötigt. Es wirkt bei der Hydroxylierung von Prolin und Lysin zu Hydroxyprolin und Hydroxylysin mit, welche charakteristische Bestandteile des Bindegewebes sind und für dessen strukturelle Stabilität essentiell sind. Vitamin C fungiert zudem als Antioxidans und wirkt entzündungshemmend. Gerade bei Wundheilstörungen, Dekubitus, Ulcus cruris, bei Verbrennungen und nach Operationen profitieren Patienten von einer ausreichenden Vitamin-C-Versorgung.

Pantothensäure ist Bestandteil von Coenzym A, das bei der Synthese und der Funktionalität der Hautschichten sowie der Zellerneuerung eine Rolle spielt. Coenzym A fungiert als Energielieferant und stimuliert Stoffwechselprozesse, die für die Zellteilung, Zellreifung und die Synthese dermaler Lipide notwendig sind. Im Wundheilungsgeschehen erhöht sich der Bedarf an Pantothensäure. Pantothensäure stimuliert die Bildung kollagensynthetisierender Fibroblasten und die Herstellung hexosaminhaltiger saurer Mucopolysaccharide, die für die Stabilität des Granulationsgewebes von Bedeutung sind. Somit ist die adäquate Versorgung mit Pantothensäure für eine rasche Wundheilung essentiell.

L-Arginin bildet auch die Vorstufe von Polyaminen, die wesentliche Bedeutung bei der Zellteilung und Proteinsynthese besitzen und deshalb proteinanabol wirken. Dieser Effekt zeigt sich besonders bei der Wundheilung. In klinischen Studien wurde belegt, dass der therapeutische Einsatz von Arginin die Wundheilungsprozesse fördern und dadurch die Heilungsphase verkürzen kann.
 
Entzündungsprozesse minimieren
Entzündungsprozesse werden durch entzündungsfördernde und immunsuppressive Entzündungsmediatoren unterstützt. Die Omega-3-Fettsäure EPA kann die Entstehung dieser stark inflammatorisch wirkenden Gewebshormone hemmen und ihre Wirkung durch die Bildung günstiger Eicosanoide modulieren.
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